Aktuelles: Ex-Nazi berichtet über sein Leben in der rechtsextremen Szene
Technische Schulen
des Kreises Steinfurt
Die Technischen Schulen des Kreises Steinfurt
Wir freuen uns, dass Sie den Weg zu unserer Website gefunden haben! Sie können sich auf den folgenden Seiten über unsere Schule und unsere Angebote informieren. Wir stellen Informationen zur Schule, zu Bildungsgängen, Abschlüssen sowie Projekten und aktuellen Terminen dar.
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Unter der Hakenkreuz-Fahne geschlafen
Wie wird ein junger Mensch rechtsradikal? Und wie kommt er aus Neonazi-Szene wieder heraus? Christian Weißgerber ist diesen Weg gegangen. Er kann dazu viel berichten. Mit klarer Sprache, ohne Beschönigungen, aufrüttelnd. 200 Schülerinnen und Schüler hörten ihm in der voll besetzten Aula der Technischen Schulen gebannt zu und stellten ihm viele Fragen.
Weißgerber, 1989 geboren und in Eisenach aufgewachsen, war eine der führenden Personen in der Neonazi-Szene in Südthüringen. „Wie kam es dazu?“, wollten die Schülerinnen und Schüler wissen. „Ich bin da nicht hineingerutscht, sondern aktiv hingegangen. Denn in Eisenach war es wie in vielen anderen ostdeutschen Städten der 90-er Jahre fast normal, sich als Jugendlicher rechtsextremen Gruppen anzuschließen“, sagte er. Das Nazi-Gedankengut sei einfach schon sehr präsent gewesen in dieser Zeit.
ALLTÄGLICHER RASSISMUS
Sowohl bei ihm zuhause, wo sein alleinerziehender Vater gewalttätig war, rassistische Sprüche klopfte und Schikanen sowie finanzielle Not den Alltag prägten. Aber auch in der Stadt, wo die Angst vor Fremden und versteckter oder sogar offener Rassismus in Gesprächen auf der Straße oder bei Festen und Feiern zu spüren war.
Auch in seiner Schule, einem Gymnasium, war Nazi-Sein keine Schande. Stattdessen, so berichtete Weißgerber, gab es von Mitschülern Anerkennung, wenn man im Geschichtsunterricht den Lehrern Paroli bot und die Verbrechen der Hitler-Partei relativierte. Die Geschichte quasi umschrieb, nach dem Motto: „War doch nicht alles schlecht, und die Alliierten haben auch Verbrechen im Krieg begangen!“
FAST WIE EINE FAMILIE
Er war erst 14, als ihn ein Freund mitnahm zu den Treffen von Rechtsextremen. Die Szene hätte ihm gleich Halt gegeben, sagte Weißgerber und nannte weitere Strukturen, die das Nazi-Sein festigen: Die spezielle Musik, Hardcore oder Metalcore. Die intensive Beschäftigung mit der braunen Ideologie. Oder die gemeinsamen Events: Zum Beispiel das bei Neonazis fast heilige Fest der Sommersonnenwende, ein nordischer Brauch, umfunktioniert zur Huldigung von NS-Symbolen.
Für ihn war das alles fast wie eine Familie, in der die rechtsextreme Weltanschauung eine Art „Ersatzreligion“ gewesen sei. Und in seinem eigentlich Zuhause habe er, wenn sein Vater länger auf Montage war, dann ganz entspannt unter einer riesigen Hakenkreuz-Fahne geschlafen.
Mit 18 gründete Weißgerber seine erste eigene nationalsozialistische Jugendorganisation, leitete diese Gruppen, machte „Karriere“: Nazi-Videos auf YouTube, Redner auf großen Treffen, Organisation von bundesweiten Nazi-Aufmärschen, verhasstes Feindbild aller Linken und Antifaschisten, die Bilder von ihm als „Fahndungsfotos“ auf Straßenlaternen klebten.
POLIZEIBEKANNT
Und natürlich war er Polizei bestens bekannt in dieser Zeit. „Bist Du selbst straffällig oder gewalttätig geworden?“, wollten die Schüler und Schülerinnen wissen. Einmal habe er vor Gericht gestanden, wegen Hausfriedensbruch bei einer antifaschistischen Journalistin. „Gegen Auflagen eingestellt, ich bin also nicht vorbestraft“, sagte er. Weißgerber betonte jedoch: „Gewalt ist nicht nur, wenn man andere Leute prügelt oder alles kurz und klein schlägt. Auch Worte sind Gewalt, wenn man zum Beispiel immer wieder gegen bestimmte Gruppen hetzt und ihnen sagt, dass sie nicht nach Deutschland gehören und raus müssen.“
AUSSTIEG EIN LANGER PROZESS
Irgendwann geriet seine rechtsextreme Weltanschauung jedoch ins Wanken. „Da gab es enttäuschte Erwartungen, Streit in der Szene selbst, die Zweifel, ob das alles richtig sein kann, sind gewachsen“, berichtete Weißgerber. Geholfen habe ihm auch, dass er immer Kontakt und Bezug zu Leuten hatte, die ganz anders dachten als er. „Aus der Nazi-Szene rauszukommen, das habe ich dann aber nur mit Hilfe eines Freundes geschafft. Wir haben gemeinsam einen Cut gemacht, es war ein langer Prozess, das hat Jahre gedauert.“
FREUNDESKREIS VERLOREN
90 Prozent seines früheren Freundeskreises habe er seit dem Ausstieg aus der Szene, der jetzt schon rund 14 Jahre her ist, verloren. „Und natürlich gab und gibt es Anfeindungen aus der Nazi-Szene: Die hassen Aussteiger“, beantwortete Weißgerber eine weitere Frage von Schülern. Ob er Angst um sein Leben habe? „Ich beherrsche spezielle Kampftechniken, wie sie in der israelischen Armee gelehrt werden. Und mit diesen Einzelkämpfern sollte man sich bekanntlich besser nicht anlegen“, sagte Weißgerber.
Seit seinem Ausstieg widmet er seine Energie der Aufklärungsarbeit und der Prävention, besucht vor allem auch Schulen. „Ich kann mein Handeln von damals nicht rückgängig machen. Aber ich übernehme Verantwortung dafür. Deshalb halte ich heute Vorträge, um gegen rechtsextreme Strukturen vorzugehen und davor zu warnen, sie auf die leichte Schulter zu nehmen!“
Nach drei Stunden endete damit dieser Bildungsvortrag, der bei den Zuhörenden großen Eindruck hinterließ. Die schulische Bildungsveranstaltung wurde gefördert und unterstützt durch das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Steinfurt und die Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie Kreis Steinfurt sowie des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
TAG DER OFFENEN TÜR
Über solche gesellschaftspolitischen und alle anderen Bildungsangebote der Technischen Schulen können sich interessierte Schülerinnen und Schüler sowie Erziehungsberechtigte beim Tag der offenen Tür am Samstag, 8. Februar, 10 bis 13 Uhr, informieren. Auch Anmeldungen für das kommende Schuljahr 2025/26 sind dann möglich.
Literaturkurs und Schulband stimmen wunderbar auf das „Fest der Liebe“ ein
Was für ein Theater, was für eine Musik, was für ein Thema! Großartig. „Spread some love“, hieß es pünktlich zum Fest der Liebe. Einen ganz besonderen Weihnachtsausklang bescherten am Donnerstagabend vor den Weihnachtsferien der Literaturkurs und die Schulband.
Die Liebe. Ach ja, (seufz). Sie kann so viele Facetten haben: Verlieben, Zusammenkommen, Trennungen, Schmerz, verpasste Gelegenheiten, Geschwisterliebe, Eifersucht, Liebe zu Freund*innen – und, und, und.
VIELE DRAMEN
Zu diesem großen Themenspektrum hat der Literaturkurs von Lehrerin Kati Simone eine Szenencollage erstellt aus einem neu interpretierten Lied „Er ist weg“ von den „Fantastischen Vier“. Zudem sind zwei Mini-Dramen von Hans Zimmer und Heinrich Wagner für das szenische Spiel aufgegriffen worden, ferner ein Ausschnitt aus Federico Garcia Lorcas Drama „Bernada Albas Haus“. Und von Louisa Steingrübel, einer Schülerin aus dem Beruflichen Gymnasium Gestaltung, ein selbstgeschriebenes Minidrama über eine misslungene Beziehung.
SEIT MONATEN GEPROBT
„Wir haben seit Beginn des Schuljahres jeden Donnerstag dafür geprobt, um etwas ganz Besonderes zu präsentieren“, sagt Kati Simone. Und das ist vollauf gelungen, es gab viele beeindruckende Szenen-Auftritte der mitwirkenden Schülerinnen und Schüler: das kontinuierliche Proben hat sich definitiv gelohnt!
SCHULBAND SOUVERÄN
Zum Erfolg der Aufführung, die vom Publikum aus Eltern, Lehrkräften und Lernenden immer wieder mit Applaus bedacht wurde, hat auch die Schulband beigetragen. Sie präsentierte in gewohnt souveräner und mitreißender Art und Weise Liebeslieder, etwa von Elton John, Nat King Cole, Leonard Cohen oder auch von Bruno Mars. Natürlich wurden auch Weihnachtsklassiker gesungen, wie etwa „Feliz Navidad“ – und das Publikum sang und klatschte kräftig mit.
SCHÖNER JAHRESAUSKLANG
Am Freitagmorgen traten Literaturkurs und Schulband erneut auf, dieses Mal vor Klassen des Beruflichen Gymnasium und vor einigen ehemaligen Schülern, die sich zum traditionellen Alumni-Treffen zum Frühstück in ihrer alten Schule eingefunden hatte.
Was bleibt? Es war ein sehr schöner Jahresausklang und eine tolle Einstimmung auf Weihnachten.
ITA-Aktionen: Workshop für Roboterbau und Rätselspaß um UDO
Schöne Bescherung durch unsere Informationstechnischen Assistenten: Sie bieten einen Workshop zum Roboterbau an – und sorgen mit einem Rätsel für Spaß.
Am letzten Tag der Weihnachtsferien (6. Januar 2025), öffnen die ITAs ihre Türen für technikbegeisterte Jugendliche. In einem ganztägigen Informatik-Workshop haben bis zu 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, einen eigenen kleinen Roboter zu bauen und zu programmieren.
ROBOTER FÜR ZUHAUSE
Von 9 bis 16 Uhr werden die Teilnehmenden durch zwei erfahrene Lehrkräfte sowie vier engagierte Schüler des Bildungsganges „Informationstechnische Assistenten (ITA)“ betreut. Ziel des Workshops ist es, spielerisch in die Welt der Robotik und Programmierung einzutauchen - und am Ende des Tages einen funktionierenden Roboter mit nach Hause zu nehmen.
„Wir möchten jungen Menschen die Möglichkeit geben, Technologie nicht nur zu konsumieren, sondern selbst kreativ zu gestalten. Unsere Schülerinnen und Schüler helfen dabei tatkräftig mit und sammeln gleichzeitig wichtige Praxiserfahrungen,“ erklärt Wilfried Hülemeier, Leiter des Bildungsganges Informationstechnische Assistenten.
KREATIVITÄT UND TEAMARBEIT
Während des Workshops lernen die Teilnehmenden, elektronische Bauteile zu verbinden, Sensoren zu programmieren und die Bewegung ihres Roboters zu steuern. Auch kreative Herausforderungen wie kleine Problemlösungsaufgaben sind Teil des Programms.
Die Teilnahme ist kostenlos und richtet sich an alle Jugendlichen ab 15 Jahren, die Spaß an Technik und Informatik haben. Für Verpflegung während des Workshops ist gesorgt.
Anmeldung über folgende E-Mail-Adresse: informatik-workshop@tssteinfurt.de; Auskünfte gibt Wilfried Hülemeier:Telefon: 0177 7304 65. Wegen der Begrenzung der Plätze in dem Workshop empfiehlt sich eine schnelle Anmeldung.
WINTERRÄTSEL: WER IST UDO?
Seit ein paar Wochen schon wird bei den Informationstechnischen Assistenten zudem gerätselt. „Wer ist UDO?“, lautet die Frage bei dem Winterrätsel, an dem sich schon viele Rätselbegeisterte beteiligt haben. „Geknackt“ ist das Rätsel aber noch nicht. Auch im neuen Jahr 2025 geht der Recherche-Wettbewerb um das Geheimnis von UDO weiter!
Um was es geht und wie es geht: Das erfährt man unter dem folgenden, zum Jahresende aktualisierten Link, der auf Youtube führt. Schauen, hören, lesen – und dann raten. Viel Spaß!
Planspiel: Krieg, Krisen und keine Kekse
Drei Tage lang sah man schick gekleidete Schülerinnen und Schüler in Richtung Raum 08 gehen. Zeugnisfeiern? Nein! Sie spielten Schicksal in der Weltpolitik.
Genauer gesagt: Das Planspiel POL&IS stand an. Fast 40 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Klassen nahmen daran teil.
POL&IS ist ein Simulationsspiel. Es wird von der Bundeswehr angeboten und stellt sicherheitspolitische Zusammenhänge vereinfacht dar. Die Teilnehmenden schlüpfen in unterschiedliche Rollen von Akteuren in der internationalen Politik. Sie sollen dabei verstehen, wie Staaten versuchen, Krisen und Konflikte zu lösen. Sie setzen sich dabei mit Themen wie Energiepolitik, Menschenrechten, Umweltschutz, Ressourcenknappheit und Entwicklungshilfe auseinander.
INTERESSE AN POLITIK WECKEN
So soll nicht nur vermittelt werden, wie lebendig Politik sein kann. „Es geht auch darum, Interesse an der Gestaltung politischer Prozesse und an der internationalen Sicherheitspolitik zu wecken. Genau deshalb haben wir die Bundeswehr mit diesem Simulationsspiel an unsere Schule eingeladen“, sagen die Lehrkräfte Anne Kleine-Ruse und Kerstin Blum.
Das Feedback der Schülerinnen und Schüler nach drei Tagen POL&IS war gut. „Viel gelernt“ oder „sehr gerne wiederholen“ hieß es.
BERICHT EINER TEILNEHMERIN
Wie das Simulationsspiel im Detail ablief, hat Hanna Kreyenkötter aus der Klasse GG23 in einem großen Bericht für unsere Homepage geschrieben. Der Titel ihres Berichtes: „Zwischen Atomkriegen und Plätzchen-Mangel“.
Den Link anklicken und dann: Viel Spaß beim Lesen!
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Der Kreis Steinfurt ist der Träger der Schule und stellt sicher, dass die Schule mit einer hochwertigen Ausstattung ausgestattet ist, um handlungsorientierten Unterricht und den aktuellen technologischen Herausforderungen gerecht zu werden. Wir freuen uns, Sie auf unserer Seite begrüßen!