Aktuelles: Erasmus-Projekt: Treffen in Island
Technische Schulen
des Kreises Steinfurt
Die Technischen Schulen des Kreises Steinfurt
Wir freuen uns, dass Sie den Weg zu unserer Website gefunden haben! Sie können sich auf den folgenden Seiten über unsere Schule und unsere Angebote informieren. Wir stellen Informationen zur Schule, zu Bildungsgängen, Abschlüssen sowie Projekten und aktuellen Terminen dar.
Mehr als 25
Bildungsgänge
Mehr als 1.500
Schüler/innen
Mehr als 90
Lehrkräfte
Neuigkeiten
Maurer: Raus auf die Baustelle!
Digitale Vermessungstechnik und Stahlbetonfertigteile live vor Ort erleben konnten die Auszubildenden der Maurer Mittelstufe jetzt in Altenberge. Hier errichtet das Bauunternehmen Larssen für die Bäckerei Essmann einen Erweiterungsbau auf ca. 1500 Quadratmetern Fläche.
Bei Bauvorhaben in dieser Größenordnung kommen fast immer Stahlbetonfertigteile zum Einsatz, die im Werk gefertigt und auf der Baustelle zusammengesetzt werden. Die großen Wandelemente in Sandwichbauweise werden dann nach dem Aufstellen mit Beton verfüllt. Damit alles auf den Zentimeter genau platziert werden kann, kommt bei der Firma Larssen Bau digitale Messtechnik zum Einsatz.
Eine gelungene Verknüpfung der theoretischen Unterrichtsinhalte mit der Baustellenrealität!
Treffen in Island: Inklusion als gelebte Haltung
„Inklusion ist kein fernes Konzept, sondern eine gelebte Haltung, die Menschen verbindet – ob in Island oder anderswo in Europa.“
Unter diesem Leitgedanken steht das zweijährige Erasmus+-Projekt Human Rights and Chance for All (Menschenrechte und Chancen für alle), das von September 2024 bis September 2026 läuft. Schülerinnen und Schüler aus sechs europäischen Ländern nehmen daran teil. Beteiligt sind Schulen aus Belgien, Norwegen, Tschechien, Ungarn, Island sowie die Technischen Schulen mit ihren gymnasialen Bildungsgängen Ingenieurwissenschaften und Gestaltungstechnik.
TEILHABE UND VIELFALT
„Das Projekt verfolgt ein klares Ziel: Die Förderung von Teilhabe und Vielfalt“, berichten die Steinfurter Lehrkräfte Andrea Dedio, Max Leskow Jürgen Ungruh und Dr. Lars Flügge vom Europa-Team an den Technischen Schulen.
Unter ihrer Regie entwickeln die Lernenden des Technischen Gymnasiums Ingenieurwissenschaften im Unterricht derzeit einen modifizierten Rollstuhl, der mit einem digital gesteuerten Bremssystem, einem Notfallruf per App und einem mechanischen Faltsystem ausgestattet sein soll.
Parallel dazu arbeiten die Steinfurter Gestaltungstechnik-Schülerinnen und -Schüler am Corporate Design für das Projekt. In einem professionellen Styleguide (Gestaltungsleitfaden) werden Logo, Typografie und Projektfarben festgehalten, die später auf Flyern, Bannern und Geschäftsausstattung Anwendung finden.
Zudem entsteht ein Mockup (Entwurfsmodell) für die Projektwebseite, auf der Projektverlauf und App-Funktionen dokumentiert werden. Ergänzt wird die Arbeit durch eine geplante virtuelle Ausstellung sowie eine literarische Performance zum Thema Inklusion.
TOLLE KULISSE
Um den europäischen Austausch zu fördern, treffen sich die Projektpartner regelmäßig vor Ort. In diesem September führte eine einwöchige Projektfahrt nach Island – ein Land, das mit seinen Vulkanen, Wasserfällen und endlosen Weiten eindrucksvolle Kulisse und Lernumgebung zugleich bot.
Vom Amsterdamer Flughafen startete die internationale Gruppe nach Reykjavik. Nach einer Erkundung der nördlichsten Hauptstadt Europas, die mit Tradition, klarer Architektur und nordischer Gelassenheit begeisterte, folgte ein inhaltlicher Höhepunkt der Projektfahrt: der Besuch der international renommierten Prothetik-Firma Össur.
LEBENSQUALITÄT
Hier erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die neuesten Technologien der Prothesenentwicklung – von digitaler Steuerung bis hin zu Innovationen, die weltweit Menschen mit Behinderung neue Lebensqualität ermöglichen.
Im Anschluss reiste die Gruppe in den Norden Islands zur Partnerschule in Sauðárkrókur. Zwei intensive Tage standen im Zeichen von Projektpräsentationen und Fachvorträgen. Besonders eindrucksvoll war der Einblick in das isländische Inklusionssystem, das mit Offenheit und innovativen Ansätzen überzeugt - insbesondere bei der Integration von Menschen mit Behinderungen in den schulischen Alltag.
EINZIGARTIG
Neben der fachlichen Arbeit bot die Fahrt auch Gelegenheit, Island in seiner einzigartigen Natur zu erleben. So führte ein gemeinsamer Ausflug entlang des „Diamond Circle“ die Gruppe zu tosenden Wasserfällen, bizarren Lavafeldern und verschneiten Landschaften. Selbst die magischen Polarlichter fehlten nicht und machten den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Nach einer ereignisreichen Woche kehrten die Schülerinnen und Schüler schließlich in ihre Heimatländer zurück – bereichert durch neue Freundschaften, fachliche Impulse und die Erfahrung, dass Inklusion nicht nur diskutiert, sondern gelebt werden kann.
Nahost-Vortrag: Fakten statt Klischees
Der Nahe und der Mittlere Osten: Ständig Krieg. Ständig Krisen. Ständig Chaos. Wieso kommt die Region nicht zur Ruhe?
Das war die Frage, um die sich jetzt ein Vortrag des Nahost-Experten Michael Hellerforth an den Technischen Schulen drehte. 200 Schülerinnen und Schüler hörten dem studierten Völkerrechtler und Oberstleutnant beim Heereskorps in Münster gebannt zu. Auch, weil Hellerforth, der in Afghanistan selbst im Kugelhagel der Taliban lag, es verstand, ein hochkomplexes Thema verständlich darzustellen.
Sein Vortrag, der wiederum in Kooperation der Technischen Schulen und der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) stattfand, räumte einerseits mit Klischees auf und brachte andererseits jede Menge Fakten.
VERZERRTE BILDER
Fast 520 Millionen Menschen leben im Dreieck von Arabischer Halbinsel, Iran und Türkei – mehr als sechsmal soviel Menschen wie in Deutschland. „Wir im Westen haben aber oft stark verzerrte Bilder vom Nahen Osten im Kopf“, sagte Hellerforth. Von „ungebildet und alles Terroristen“ bis hin zu „Aladdin und die Wunderlampe“ und dem „Influencer-Paradies Dubai“ reiche die Palette der Klischees. Das sei ungefähr so, als würden die Deutschen im Ausland allesamt als Lederhosen tragende, bayrische Katholiken mit Bierbauch angesehen.
ABSURDE GRENZEN
Um das enorme Konfliktpotenzial der Region zu verstehen, müsse ein Blick in die Geschichte geworfen werden. Der europäische Kolonialismus habe eine unrühmliche Rolle gespielt und bis heute deutliche Spuren hinterlassen. „Da haben die Europäer auf der Landkarte mit Lineal und Bleistift willkürliche und oft absurde Grenzen aufgezwungen, ohne jede Rücksicht auf die Menschen“, so Hellerforth.
Im Unterschied zur europäischen Geschichte könne man daher m Mittleren und Nahen Osten den Begriff „Nation“ nicht mit einem überwiegend einheitlichen Staatsvolk gleichsetzen. Gleiches gelte für die ethnischen und religiösen Strukturen. Neben den Schiiten und Sunniten gebe es noch circa 30 weitere religiöse Glaubensrichtungen. Hellerforth wies darauf hin, dass es eine der größten Beleidigungen für die Menschen im Nahen und Mittleren Osten sei, „wenn wir Europäer nicht zwischen Arabern, Türken und Persern unterscheiden können.“
GEBILDETE JUGEND
Ein weiteres Vorurteil betreffe den Bildungsstand. „Die junge Bevölkerung in der Region ist in weiten Teilen gut ausgebildet, bereit, mit dem modernen Wissen die Welt zu erobern. Das Problem ist aber, dass es wegen Krieg, Krisen und Korruption kaum wirtschaftliche Perspektiven gibt. Das führt dazu, dass die gebildete Jugend entweder die Region verlässt oder anfällig für radikale Strömungen wird“, so Hellerforth. Hier liege eine der Wurzeln für die Zuwanderung nach Europa, so der Experte.
In einer Region mit Wasserarmut und sehr wenigen landwirtschaftlich nutzbaren Flächen seien Gas und Öl das einzige wesentliche Handelsgut. Mit Folgen für die Weltwirtschaft: „Der Suez-Kanal, die Straße von Hormus, und andere Seewege am Persischen Golf: Wir Europäer sind auf den freien Schiffsverkehr hier angewiesen, Sperrungen oder Blockaden durch Krieg oder Terror würden uns heftig treffen“, so Hellerforth.
IM RAUCH VON BAGDAD
Die enorme Förderung von Öl in der Region sei zudem dramatisch für die Umwelt weltweit und die Gesundheit vor Ort: „Wenn Sie in Bagdad leben, haben Sie ständig das Gefühl, an einem offenen Holzfeuer zu stehen und den Rauch direkt einzuatmen“, sagte der Experte, der selbst häufig in der Region beruflich weilt.
PRINZIP HOFFNUNG
Wie es weitergeht in der Region, in der viele Mächte wirtschaftlich und militärisch um Einfluss und Vorherrschaft kämpfen würden, wagte auch der Experte nicht zu beantworten, zumal vor der sich aktuell weiter zuspitzenden Eskalation. Hoffnung hat er dennoch: „Es braucht Zeit, Geduld, Bildung, wirtschaftliche Entwicklung und Umweltschutz. Das müssen wir fördern.“
Dabei spiele die junge Generation, hier im Westen wie auch im Nahen und Mittleren Osten, eine große Rolle. „Deshalb bin ich Ihnen dankbar, dass Sie heute so aufmerksam zugehört haben“, lobte Hellerforth seine jungen Zuhörenden in den Technischen Schulen.
Praktikumsbörse bietet viele Chancen
Chancen für ein Praktikum oder eine Ausbildung: Das bietet auch in diesem Schuljahr die Praktikumsbörse in den Technischen Schulen.
Am Freitag, 12. September, präsentieren sich von 8.45 bis 13 Uhr rund 20 Firmen aus der Region. An den Informationsständen in und vor Raum 08 geben die Mitarbeitenden der Firmen einen Einblick in das Tätigkeitsfeld ihres Unternehmens. Zahlreiche Branchen sind vertreten.
Außerdem sind die Agentur für Arbeit und „Lernen fördern“ mit Beratungsangeboten anwesend.
Imagevideo
Der Kreis Steinfurt ist der Träger der Schule und stellt sicher, dass die Schule mit einer hochwertigen Ausstattung ausgestattet ist, um handlungsorientierten Unterricht und den aktuellen technologischen Herausforderungen gerecht zu werden. Wir freuen uns, Sie auf unserer Seite begrüßen!
Unsere Kooperationspartner


